Gar keine Frage: wer sein Auto bewusst irgendwo falsch parkt riskiert immer ein Knöllchen – den Hass der Nachbarn, Anwohner oder schlicht blockierten Verkehrsteilnehmer bekommt man dafür gratis oben drauf. Aber manchmal werden Falschparker doch noch einmal ganz anders bestraft – so geschehen Anfang 2016 in Bad Doberan in der Nähe von Rostock (Mecklenburg Vorpommern). Bereits die Tage und Wochen zuvor gab es ähnliche Fälle in der Hansestadt Rostock und laut Augenzeugen soll es immer Autofahrer getroffen haben, die wiederholt und offensichtlich bewusst falschgeparkt hatten. Was also ist genau passiert? Wie auf dem Foto (Quelle: svz.de) zu sehen, wurde hier ein Seat Leon in Frischhaltefolie eingewickelt – beginnend von den Radkästen bis hoch zur Dachkante wurden so die Türen sowie der Kofferraum blockiert. Für Passanten ein witziges Schauspiel – für den Falschparker sicherlich keine angenehme Aufgabe, sein Fahrzeug von der Frischhalte Folie wieder zu befreien, denn bekanntermaßen klebt die Folie relativ gut zusammen. Gleich wie hier geschehen in mehreren Lagen gewickelt, lässt sich die Folie auch nur schwer zerreißen.

Wurde das Einwickeln mit Frischhaltefolie angezeigt?

Bisher liegen wohl noch keine Meldungen vor, bei denen die „Opfer“ der Frischhaltefolien-Attacke diese Tat zur Anzeige gebracht haben. Offenbar war ihnen die Situation selbst so unangenehm, dass sie daher das Einwickeln ihrer Fahrzeuge nicht bei der Polizei angezeigt haben. Damit würden sie sich automatisch auch als Falschparker bezichtigen, denn die Frage, warum ihr Auto mit Frischhaltefolie eingewickelt wurde, wäre sicherlich gestellt worden. Als Konsequenz hätte es dann vielleicht direkt noch ein Bußgeld für falsches Parken gegeben.

Ist das Einwickeln eine Sachbeschädigung?

An sich nicht, denn wenn sich die Frischhaltefolie wieder restlos entfernen lässt, dann ist die auch aus rechtlicher Perspektive keine Sachbeschädigung. Dennoch kann es eine werden, denn wie hier geschehen, wurden viele verschiedene Bereiche des Autos eingewickelt. Wird nun die Folie wieder entfernt und es bleibt beispielsweise ein bisschen Lack an der Folie hängen (z.B. weil dieser an einer Stelle bereits ein wenig angegangen war) so könnte dies doch als Sachbeschädigung ausgelegt werden. Allerdings müsste dann auch derjenige ermittelt werden, der das Auto des Falschparkers mit Frischhaltefolie eingewickelt hat und das dürfte ohne Zeugen schwierig werden.

Fazit

Die Aktion ist sicherlich eine krasse Möglichkeit, einen Falschparker zu bestrafen und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird dieser Autofahrer nie wieder dort parken, denn das Entfernen der Frischhaltefolie dürfte einige Zeit in Anspruch genommen haben. Aber eben auch für den Einwickler selbst, denn einige Minuten braucht es eben, biss das Auto in 2 bis 3 Lagen Folie eingetütet ist. Wird man dabei erwischt, kann dies unangenehm werden. Schneller und einfacher sind da in jedem Fall die Parkaffe-Aufkleber, denn das Anbringen dauert nur wenige Sekunden, das Entfernen jedoch mindestens genauso lange wie bei der Frischaltefolie. Kostentechnisch sind die Aufkleber ebenfalls besser dran, allerdings ist die Folien-Aktion dafür noch auffälliger und für den Falschparker sicherlich noch peinlicher.